Auf Reisen schreiben

Diesen Blog-Beitrag gibt es auch als Podcast-Episode.

Mein aktuelles Autorenfoto für Kinderbuchprojekte, aufgenommen im Emden-Urlaub von meinem Mann. 🙂

Ostern steht vor der Tür, und viele von euch werden die Ferien oder Feiertage nutzen, um unterwegs zu sein. Auch bei uns stehen ein paar Verwandtenversuche auf dem Programm. Früher hat mir das immer etwas Magenschmerzen verursacht, weil ich eine kreative Durststrecke befürchtete. Wenige Tage genügten mir schon, um mich aus meinem aktuellen Projekt hinaus zu katapultieren. Zum Glück habe ich Techniken entwickelt, die immer und überall dafür sorgen, dass ich am Ball bleibe. Vielleicht ist auch etwas für dich dabei?

Schreiben müssen – egal wie

Wenn einer Autorin die Deadline im Nacken sitzt und dann eine Reise ansteht, ob geplant oder ungeplant, gewollt oder nicht, kann das schon mal zu einem erhöhten Puls führen. Der Text muss fertig werden, komme, was wolle. So habe ich es in meiner Heftroman-Zeit oft genug erlebt. Ich habe überall geschrieben: bei meinen Eltern am Schreibtisch, bei Schwiegereltern am Esstisch, im Gästezimmer, in einem Apartment auf Teneriffa, im Zug und sogar im Auto, als ich nach einem Unfall vor mir stundenlang im Stau stand. Hut ab, was man schaffen kann, wenn man muss!

Nur nicht lockerlassen

Aber auch bei literarischen Projekten, die keine Deadline haben oder wo du sie selbst nach Belieben setzt, kann es sinnvoll sein, während der Reise nicht zu pausieren. Dann fällt der Wiedereinstieg nach der Unterbrechung nicht so schwer, und vielleicht macht es sogar Spaß oder ist besonders inspirierend, in einer anderen Umgebung zu schreiben. Auch hier sind bei mir wieder einige ungewöhnliche Schreib-Orte zusammengekommen: im Zelt, im Hotelzimmer in den Alpen, auf einer Wiese, im Wald auf Wandertouren… (Hier war tatsächlich ein wasserfester Block sinnvoll, den mein Mann mir einmal geschenkt hat. 😉 )

Ansonsten versuche ich bei längeren, stationären Aufenthalten immer, ein Notebook mitzunehmen, sofern ich gerade in der Textarbeit bin. Mit dabei sind neben dem Notebook dann ein Stick mit den aktuell benötigten Unterlagen, meine Karteikarten mit dem Szenenumbruch, Stifte und ein Notizbuch natürlich. Ansonsten kann man unterwegs auch überarbeiten, indem man die ausgedruckten Seiten mitnimmt und schon mal durchkorrigiert.

Viele Nicht-Schreib-Möglichkeiten

Es muss aber nicht unbedingt direkte Textarbeit sein, um mit deinem Projekt verbunden zu bleiben. Wenn man mit dem Rucksack unterwegs ist, kann man natürlich auch nicht so viel mitschleppen und muss ökonomisch an die Sache herangehen.

Schreibst du über die Region, die du bereist? Dann kannst du die Zeit auch zur Recherche für ein zukünftiges Projekt nutzen oder ein Reisetagebuch führen, in dem du alles Interessante zu Land und Leuten, Sehenswürdigkeiten, Museen und so weiter einträgst, das du später einmal gebrauchen kannst. Deine Geschichte wird viel Lokalkolorit brauchen, und so schlägst du zwei Fliegen mit einer Klappe. (Im Onlinekurs, den ich ab Ende Mai gemeinsam mit Sandra Andrés von Autorenträume anbiete, wird es neben vielem anderen auch um dieses Thema gehen. Ich freu mich schon sehr darauf und halte dich auf dem Laufenden.)

Die Zeit in Ostfriesland nutze ich beispielsweise immer, um meinen Instagram-Followern meine Heimatregion näher zu bringen und auch viele Fotos für die Zeit zwischen meinen Aufenthalten zu machen – dann habe ich nämlich immer was zu posten. Funfact: Meine Follower lieben Bilder und Videos vom Deich. 😉

In diesem Artikel habe ich dir erklärt, wie eine Handlungsorte-Tour funktioniert.

Und hier geht es zu meinem Instagram-Kanal.

Marketing geht immer

Reisen kannst du auch immer wunderbar für’s Marketing nutzen – wenn du dich etwas vorbereitest! Besuche beispielsweise die örtlichen Buchhandlungen, stelle dich vor und lasse ihnen zumindest Informationsmaterial zu deinem Buch oder deinen Büchern da, falls du schon veröffentlicht hast. Du wirst dein Buch nicht überall mit hinschleppen können, aber ein sogenannter Waschzettel, der alle wichtigen Informationen enthält, Postkarten und Lesezeichen zum Buch oder auch eine Leseprobe passen in jede Handtasche. Ich habe immer etwas dabei, denn so bin ich vorbereitet, wenn ich auf Interesse stoße. Es dauert vielleicht eine Weile, bis du diesen Marketing-Trick verinnerlicht hast, aber es lohnt sich! Anfangs hatte ich auch wirklich Bammel, bevor ich eine Buchhandlung betrat, um mich vorzustellen, aber das hat sich schnell gelegt. Und gerade vor ein paar Tagen konnte ich einer Gruppe Frauen, die Interesse an meiner Autorentätigkeit zeigten, nicht nur von meinen Büchern erzählen, sondern ihnen auch Postkarten und Lesezeichen in die Hände drücken. Das kam überraschend und ungeplant. Ein tolles Gefühl!

Knips, Knips, Knips

Und nun noch ein letzter Tipp, den du allerdings nur umsetzen kannst, wenn du in Begleitung reist: Lass ein paar schöne Fotos von dir machen! Ich bin zum Glück mit einem Mann gesegnet, der gut fotografieren kann, und meine Autorenfotos gefallen mir sehr gut. Professionelle Autorenfotos kannst du natürlich auch durch einen Fotografen vor Ort umsetzen lassen, den du vorab buchst. Fotos von dir im Freien, vielleicht sogar an einem außergewöhnlichen Ort, sind nämlich etwas Wunderbares. 

Fazit

Ein Urlaub, eine Reise, auch aus beruflichen Gründen, muss dich nicht unbedingt aus dem Schreiben kicken. Es gibt viele Möglichkeiten, dich zu connecten und kreativ zu bleiben. Hast du weitere Tipps oder Fragen? Dann schreib mir gerne an kerstin[@]21ufos.de.

Hab eine schöne Osterzeit, ob auf Reisen oder daheim!

Holl di munter

deine Kerstin

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