Heute geht es um die Kleinigkeiten, um die sich viele Autor:innen rund um die Veröffentlichung ihres Buchs gerne kümmern: Goodies oder Gimmicks – kostenlose Zugaben oder Werbematerialien zum Buch also. Braucht man sie? Sind sie „Pflicht“? Was kosten sie? Und welche nutzt Kerstin? 🙂 Diesen Fragen wollen wir uns heute widmen.
Da ich nun kein ausgewiesener Marketingexperte bin *hüstel* und bei allen Fragen rund um verkaufsfördernde Maßnahmen an meine qualifizierteren Kolleg:innen verweisen möchte, geht es mir hier eher um die emotionale Komponente. Sprich: Brauchst du solche Werbematerialien – oder nicht? Sind sie für dich als Autor:in wichtig oder könnten sie es sein?
Sinn und Nutzen
Zuerst wollen wir einmal die Frage klären, ob solche Materialien überhaupt nötig sind. Ich kenne Autor:innen, die ganz klar sagen: „Nope, nicht mit mir!“ Sie veröffentlichen ihr Buch – und fertig.
Andere versorgen ihre Leser:innen nicht nur mit Postkarten und Lesezeichen, sondern lassen Tassen, Kerzen oder Kissen zum Buch produzieren und haben zum Veröffentlichungstag einen ganzen Fundus an Materialien angehäuft.
Unabhängig von der Frage, ob und wie sich mit solchen Materialien Verkäufe ankurbeln lassen, beobachte ich, dass gerade in einer Community wie Bookstagram, der buchbezogenen Bubble auf Instagram, angehende Autor:innen ganz schön unter Druck geraten können, wenn sie sehen, was andere so machen. Gerade wenn es um Buchblogger:innen geht, könnte man das Gefühl haben, dass es ohne kreative Buchbox inklusive Teebeutel und Süßigkeiten gar nicht mehr geht.
Aber: Weder sind Materialien zum Buch Pflicht noch werden sie von allen erwartet. Es liegt in deinem Ermessen, ob du dem Versand etwas beigeben möchtest. Und wenn du etwas beigeben möchtest, muss es nichts Anspruchsvolles sein. Bei meinem Kinderbuch „Wimpel und die rote Koralle“ habe ich mich beispielsweise für eine Postkarte mit Ausmalmotiv auf der Vorderseite entschieden. Ein paar persönliche Worte wollte ich sowieso mitsenden, und so habe ich das Praktische mit einer kleinen Aufmerksamkeit verbunden. Da ich positive Rückmeldungen erhalten habe, kann ich dieses Vorgehen also empfehlen. 🙂
Im persönlichen Kontakt mit Leser:innen ist es immer schön, ein paar Materialien bei der Hand zu haben. Diese kannst du mitgeben und dein Buch für einen eventuellen späteren Kauf in Erinnerung rufen. Hier setze ich – je nach Projekt – auf Postkarten und Lesezeichen, denn beides lässt sich gut verwenden und landet hoffentlich nicht so schnell im Papierkorb.
Auch auf Messen kommen Lesezeichen und Postkarten gut an. Wenn du Mitglied im Selfpublisher Verband bist, hast du die Möglichkeit, zur Frankfurter und Leipziger Buchmesse Werbematerialien zu deinem Buch mitzuschicken. Diese Möglichkeit nutze ich immer sehr gerne. (Achtung: Hier gibt es Vorgaben ans Format.) Wenn du selbst einen Stand auf einer Buchmesse hast, eventuell mit befreundeten Autor:innen zusammen, bieten sich solche Materialien ebenfalls an.
Und wie ist es mit dem Buchhandel? Als ich mit meinem queeren Liebesroman „Tasche mit Herz“ regionale Buchhandlungen in Ostfriesland besucht habe, hatte ich immer auch meine Werbematerialien dabei. Letztlich war hier aber vor allem das Buch entscheidend. Wenn du dich wohler fühlst, wenn du etwas „mehr“ dabei hast, dann mach das doch. (Tipp: Für den Buchhandel hatte ich außerdem einen Falzflyer mit meinen aktuell lieferbaren Titel, Bezugsinformationen und Infos zu mir angefertigt. Diesen konnte ich vor Ort abgeben oder versenden.)
Apropos mehr: Bei „Wimpel und die rote Koralle“ bin ich auf Grund meiner Zielgruppe(n) noch einmal kreativer geworden. Für die Kinder habe ich drei verschiedene, buchbezogene Sticker anfertigen lassen. Für Lehr- und Kitapersonal habe ich einen Flyer rund ums Buch gestaltet.
Kosten
Nun zum Thema Kosten: Wenn du Materialien zum Buch anfertigen lassen möchtest, dann kannst du einmal bei verschiedenen Anbietern die Preise vergleichen. Mit diesen Anbietern habe ich bislang zusammengearbeitet oder positive Berichte von Kolleg:innen erhalten:
- Onlineprinters
- FLYERALARM
- WIRmachenDRUCK
- VistaPrint
- Canva
Canva war die bislang für mich teuerste Variante, wobei ich hier gerade am Anfang komfortabel fand, dass ich mit dem mir vertrauten Gestaltungsprogramm direkt in kleiner Auflage bestellen konnte. Später habe ich dann jeweils die Preise verglichen.
Kostengünstig waren für mich immer Lesezeichen und Postkarten, gefolgt von Flyern. Die Sticker waren schon nicht mehr ganz so günstig, wobei es große Unterschiede bei den Anbietern gibt.
Um Kugelschreiber und bedruckte Taschen – die sehr gut zu „Tasche mit Herz“ passen würden – schleiche ich noch herum. Mal schauen, was die Zukunft bringt.
Kleine Warnung
Zum Schluss möchte ich noch eine kleine Warnung aussprechen: Das Verfallsdatum meiner Werbematerialien beträgt maximal zwei Jahre. Erfahrungsgemäß habe ich dann neue Flausen im Kopf, ziehe ein Projekt um, versuche einen neuen Distributionsweg, ändere das Cover oder überarbeite grundlegend – und all das verlangt nach einer neuen ISBN. Wenn du also eine ISBN auf dein Werbematerial drucken möchtest, dann sei dir bewusst, dass sie sich gegebenenfalls nach einiger Zeit ändern kann. Wenn du dein Material in großer Auflage hast drucken lassen, um Kosten zu sparen, ist es dann eventuell nur noch was für die Tonne.
Fazit
Materialien zum Buch sind eine tolle Möglichkeit, um Leser:innen, Buchblogger:innen und Buchhändler:innen für die eigenen Projekte zu begeistern. Mir macht es Spaß, mich damit zu beschäftigen und mir zu überlegen, was zum Buch und zu meinen Titeln insgesamt passen könnte und womit der oder die Adressat:in Freude haben könnte. Die Kosten sind dabei aber, je nach Art und Auflage, nicht unerheblich.
Mein Tipp: Fange mit einer für dich einfach zu bewältigen Art in kleiner Auflage an und probiere aus, wie es sich für dich anfühlt. Nachlegen kannst du immer noch. 🙂
Hast du Fragen? Dann schreibe mir an kerstin@21ufos.de eine E-Mail.