7 Oktober-Tipps für den NaNoWriMo

Diesen Blog-Beitrag gibt es auch als Podcast-Episode.

Der NaNoWriMo naht mit großen Schritten. Ich habe selbst bereits dran teilgenommen: TASCHE MIT HERZ ist in der Rohfassung im November 2017 entstanden. Heute möchte ich Tipps und Tricks für die Vorbereitung mit dir teilen, denn ein Monat ist schnell vergangen, und dann steht der November schon vor der Tür. Los geht’s!

Der NaNo for beginners

„NaNoWriMo? Was ist denn das?“, fragst du dich vielleicht gerade. Dann folgt hier eine kurze Erklärung. Alle anderen können mit dem nächsten Absatz weitermachen. 🙂 Der NaNoWriMo ist der „National Novel Writing Month“. Dieses Schreibprojekt wurde 1999 von Chris Baty ins Leben gerufen und hat seitdem viele tausend Anhänger in der ganzen Welt gefunden. Jedes Jahr im November setzen sich unzählige Autor:innen auf den Hosenboden und versuchen, ihre Geschichte rund zu kriegen. Weitere Informationen findest du bei Wikipedia und auf der NaNoWriMo-Webseite.

Wir planen den NaNo

1. Was ist dein Ziel?

Das offizielle Ziel ist ein kurzer Roman von 50.000 Wörtern. Ich kenne aber viele Teilnehmer:innen, die sich eigene Ziele setzen und den NaNo, wie er liebevoll genannt wird, nach ihren Bedürfnissen abwandeln. Falls dir die 50.000 Wörter unrealistisch erscheinen, kann ich dir sagen, dass es mit der richtigen Vorbereitung klappen kann. Vielleicht hast du aber auch eine angefangene Geschichte, die du zu Ende führen möchtest, oder planst ein Projekt, das aus mehreren Teilen besteht. Ich habe mir für dieses Jahr beispielsweise vorgenommen, ein Kinderbuch zu schreiben, das aus mehreren Vorlesegeschichten bestehen soll. Der NaNo ist in dem Fall für mich der Aufhänger, um am Ball zu bleiben und das Projekt innerhalb eines Monats durchzuziehen, denn ich weiß: Ganz, ganz viele andere Autor:innen sind gerade an meiner Seite. Also: Was ist dein Ziel?

2. Zeiten festlegen

Überlege dir vorher, welche Zeitfenster sich zum konzentrierten Schreiben eignen. Falls du noch nicht regelmäßig schreibst, kannst du die Vorbereitung im Oktober nutzen, um zu experimentieren: Wann kannst du dich besonders gut konzentrieren? Wann fühlst du dich kreativ? Brauchst du Ruhe um dich herum oder Action? Schreibst du besser frühmorgens oder spätabends? Du wirst relativ schnell merken, welche Zeiten und Umstände förderlich für deinen Schreibprozess sind und kannst diese Zeiten dann für den November fest einplanen. Da fällt dann vielleicht das ein oder andere aus, das normalerweise auf dem Programm steht, aber das wirst du verkraften. Du willst ja dein Ziel erreichen.

Falls du bereits regelmäßig schreibst und weißt, wie viel du innerhalb eines bestimmten Zeitfensters schaffst, wirst du eventuell nach Möglichkeiten suchen, diese auszudehnen oder zusätzliche zu einrichten. Ich kenne deinen Alltag und Terminkalender nicht, doch habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich mit ein wenig Trickserei hier und da noch ein halbes Stündchen rausschlagen lässt. Schlafen kannst du auch im Dezember noch. – Das ist natürlich ein Scherz.  😉 Guter Schlaf ist wichtig, denn du willst ja einen ganzen Monat lang Höchstleistung bringen. Trotzdem: Schau einmal, ob die für diesen einen Monat etwas verändern kannst, um dein Schreibziel zu erreichen. Ist ja nicht für ewig.

3. Ein Exposé erstellen

Jetzt stöhnt vermutlich die ein oder andere auf, doch ich kann dir versichern: Es lohnt sich, vorab ein Exposé zu erstellen, weil du dadurch gezwungen bist, dich inhaltlich intensiv mit deiner Geschichte auseinandersetzen zu müssen – und zwar, BEVOR du im eigentlichen Schreibprozess ist. (Was ein Exposé ist, erfährst du zum Beispiel bei Autorenwelt.) Für Menschen, die ihre Geschichten gerne planen – also sogenannte Plotter – ist das eine Selbstverständlichkeit. Doch für den NaNoWriMo würde ich auch den Bauchschreibern empfehlen, zumindest ein grobes Gerüst zu erstellen.

Ich wechsle gelegentlich zwischen Bauch- und Planschreiberei. Der zweite Teil meiner Erzählung DER KOFFER IM LEUCHTTURM, der Ende des Jahres erscheinen soll, ist zu einem großen Teil aus dem Bauch heraus entstanden. Ich wollte sehen, wie sich die Geschichte, wie sich die Protagonistinnen entwickeln. Das hatte aber ein Ende, als die selbst gesetzte Deadline für die Stilberatung näher rückte und ich fertig werden musste. Da habe ich dann nachgeplottet, was in dem Moment für eine Geschichte so geringen Umfangs (ca. 10.000 Wörter) kein Problem war. In diesem Fall habe ich einen Szenenumbruch gemacht, mir also genau überlegt, was in welcher Szene passieren soll, und die Inhalte auf Karteikarten festgehalten. Bei einem großen Projekt für dem NaNoWriMo würde ich durchdrehen, wenn ich das mittendrin neu machen müsste. (Umplanen kann man immer – und mache ich auch. Aber die Basis muss da sein.)

Falls dich auch bei langen Texten das Schreiben ins Blaue hinein nicht schreckt – nur zu. Allen anderen empfehle ich eine intensive Vorbereitungsphase, in der du dich mit Figurenentwicklung, Handlungsablauf, Perspektive usw. beschäftigst und das ganze schriftlich fixierst. Dann hast du ein Gerüst, an dem du dich im November entlanghangeln kannst. Einen Blog-Artikel von mir zum Thema Plotten findest du hier.

4. Mach’s dir gemütlich

Regelmäßige Schreiberlinge haben meist schon ihre „Rituale“ entwickelt, um sich die Schreibzeit so angenehm wie möglich zu machen und um in den Flow zu kommen. Nutze vielleicht den Oktober, um ein paar Dinge auszuprobieren. Hier auf meinem Blog findest du ebenfalls Tipps, zum Beispiel hier, hier und hier. Besorge im Vorfeld alles, was du brauchst, inklusive Naschkram und Getränken, einem neuen Notizbuch, den Lieblingsstift, Kerzen – was auch immer du als notwendig erachtest, um diesen Schreibmarathon zu meistern. 🙂

5. Informiere dein Umfeld

Passend zum oberen Tipp, deinen Alltag gegebenenfalls etwas umzustrukturieren, passt der folgende: Informiere dein persönliches Umfeld über dein Vorhaben. So wissen alle Bescheid, damit sie dich nicht mit zusätzlicher Arbeit belämmern und wissen, warum du zum gemeinsamen Kaffee trinken keine Zeit hast. Falls du heimlich schreibst, fällt dir vielleicht eine Ausrede ein, warum du dich im November zurückziehen möchtest. Vielleicht etwas wie „Ich möchte mich diesen Monat ganz besonders um mich kümmern“ oder so. In dem Fall ist eine Notlüge erlaubt, denn ich weiß, wie hart das Umfeld manchmal mit einem ins Gericht gehen kann, wenn es um die Schriftstellerei geht. Doch das hält uns nicht ab!

6. Vernetze dich

Du kannst dich über die offizielle NaNo-Seite anmelden, die ich oben verlinkt hatte, oder aber Gruppen on- und offline suchen, die mitmachen. Davon gibt es mittlerweile einige. Falls du Mitstreiter suchst und in den sozialen Netzwerken aktiv bist, kannst du auch einfach einen Aufruf starten. Manchmal ist es einfacher, im Kontakt mit anderen Autor:innen eine Durststrecke durchzuhalten.

7. Hürden überwinden

Womit wir beim letzten Punkt angelangt sind: Lege dir am besten schon im Vorfeld einen Plan zurecht, wie du mit aufkommenden Problemen umgehen willst. Möchtest du in dem Fall jemanden anrufen? Eine kurze Pause machen? Umplanen? Ein kurzfristiges Schreibcoaching buchen? Alles ist legitim. Doch in dem Moment, in dem die Hürde vor dir auftaucht, kommst du vielleicht nicht drauf. Schreib dir schon im Oktober einen Plan B, C und D auf. So bist du auf der sicheren Seite.

Checkliste

Zu guter Letzt kommt hier noch eine Checkliste für den NaNoWriMo, in der ich dir die oben besprochenen Punkte zusammen gefasst habe:

  • Lege dein persönliches Ziel fest.
  • Plane deine Schreib-Zeiten fest im Kalender ein.
  • Erstelle ein Exposé oder zumindest einen groben Plan für dein Projekt.
  • Besorge im Oktober alles, was du für eine gemütliche Schreibzeit brauchst.
  • Informiere dein Umfeld über deine Pläne.
  • Suche Anschluss an eine Gruppe Gleichgesinnter, falls du so etwas magst.
  • Überlege dir vorher, was du tun möchtest, wenn du auf Hürden stößt.

Hast du weitere Tipps zum NaNo? Nimmst du teil? Schreibe es mir gerne in die Kommentare.

Holl di munter!

Deine Kerstin

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