5 Kleidungsstücke, die dir beim Schreiben helfen

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Kreatives Schreiben ist überall möglich. Es gibt Autoren, die wunderbare Texte in der Bahn, dem Café um die Ecke oder einer Bibliothek verfassen, umgeben von lauter Studenten. Habe ich schon alles probiert und kann da durchaus ein paar Erfolge vorweisen. Einer meiner Heftromane ist bei 39 Grad im Schatten an einem Küchentresen auf Teneriffa entstanden. (Hört sich toll an? Tja, das schöne Lotterleben der Berufsautoren … 😉 Ganz im Ernst: Ich hätte lieber Urlaub gemacht!)

Am liebsten schreibe ich tatsächlich zu Hause. In Ruhe. Ohne andere Menschen um mich herum. Diese Ruhe, diese Zeit fürs kreative Arbeiten in der vertrauten Umgebung – das sind Dinge, die ich am Schriftsteller-Dasein am meisten liebe!

Du schreibst auch am liebsten daheim? Du hast aber Schwierigkeiten, dich vom Alltagskram und deinen sonstigen Rollen im Leben abzugrenzen?

Dann kommen hier 5 Klamotten-Tipps, die dir beim Schreiben helfen können!

Nummer 1: eine Hose mit Stretch

Stell dir vor, du schreibst eine total romantische Liebesszene. Dein Held hat es nach langem Umgarnen endlich geschafft, deine Heldin auf die Picknickdecke zu bekommen, ein Sektchen in der Hand, der Himmel voller Geigen. Glaubst du, er denkt dabei an seinen drückenden Hosenbund und die dabei entstehenden Bauchschmerzen? Oder sie an den BH, der ihr ins Schlüsselbein schneidet, und den sie schon lange entsorgen wollte? Hoffentlich nicht!

Warum solltest du das dann tun? Nichts sollte dich vom Schreiben ablenken, vor allem nicht etwas so Vermeidbares wie unbequeme Kleidung. Es sollte nichts drücken und einschnüren, schließlich wirst du eine ganze Weile so am Schreibtisch sitzen. Unbequeme Kleidung kann dazu führen, dass du eine Szene versemmelst oder sogar deine kreative Arbeit abbrichst. Das wäre doch total schade!

Beobachte dich einmal in Situationen, in denen dir das Schreiben schwerfällt oder du sogar damit aufhörst. Kann es sein, dass da was zwickt? Dass das Schild im Nacken kratzt oder die Socke dein Bein unangenehm abschnürt? Und du nur noch nicht dahintergekommen bist, dass es da einen Zusammenhang geben könnte? Aber das ist möglich!

Daher frag dich am besten, bevor du überhaupt mit dem Schreiben anfängst, ob alles gut sitzt oder etwas nervt. Außerdem empfehle ich Stretch – und eine Nummer größer! 😀 

Nummer 2: dein Lieblingsteil für Kuschelmomente

Ja, es gibt diese Momente, da hilft alles nix: Es muss gemütlich sein! Eine Tasse Tee oder ein heißer Kakao, dazu der Strickpulli von Oma können über so manche (Schreib-)Hürde hinweghelfen. Also leg dir am besten dein Lieblingsteil immer griffbereit in die Nähe deines Arbeitsplatzes. Falls dir dann mal kalt wird oder du einen akuten Kuschelanfall hast, musst du nicht suchen und dadurch den Schreibfluss unterbrechen. Bei mir haben sich bewährt: Poncho oder Strickjacke, dicke Socken und ein Dreieckstuch aus Wolle, im Winter eine Decke für die Beine. Was auch immer du brauchst: Hauptsache, es macht dich glücklich – und versetzt dich in eine schön-schmusige Stimmung. 

Nummer 3: ein Blazer

Der ein oder andere schlunzt bestimmt gerne in Jogginghose oder Bademantel vorm Rechner herum und träumt sich in andere Welten. Vielleicht sind sogar einige unter uns, die Nackt-Schreiben praktizieren. Wer weiß.

Alltagskleidung dürfte aber die Regel sein.

Doch auch Arbeitsbekleidung und das Dasein als Schriftsteller schließen sich nicht aus. Was spricht gegen Klamotten, die ich nur dann anziehe, wenn ich schreibe? Streife ich diese Kleidung über und gehe dann an den Schreibtisch, an den Esstisch oder wohin auch immer, signalisiere ich meinem Gehirn: „Ich bin auf der Arbeit, nicht auf dem Sofa! Jetzt aber mal was geschafft!“ (Und selbst wenn du beim Schreiben auf dem Sofa sitzen solltest, weiß dein Körper dennoch, dass etwas anders ist als sonst – und verhält sich mit ein wenig Training auch so.)

Ich trage zum Beispiel gerne geringelte Shirts zu bequemen Outdoor-Hosen. Die maritime Optik versetzt mich gedanklich automatisch an die Küste, an der meine aktuellen Romane spielen. Im Alltag vermeide ich diese Shirts mittlerweile, auch wenn sie mir optisch gut gefallen, um die Welten nicht zu vermischen.

Früher habe ich oft einen Blazer angezogen, sobald meine Tochter bei der Tagesmutter war. So schlüpfte ich von der Mama- in die Profi-Autoren-Rolle, und das nur mithilfe eines Kleidungsstücks. Eine Zeit lang habe ich mich tatsächlich wie fürs Büro angezogen: Anzug, schicke Schuhe, Handtäschchen. Sehr aufwändig, aber auch sehr effektiv! (Solche Kleidung trägst du sowieso schon auf der Arbeit? Dann lieber nicht! Es soll ja ein Kontrast erzeugt werden, damit dein Gehirn checkt, dass es umschalten muss. Probiere dann besser einen der anderen Looks aus.) 

Nummer 4: die Federboa

Sei mal ehrlich: Gibt es da nicht auch einen echten Künstler in dir? Einen Bohemien, der das Mondäne liebt und mit der Schriftstellerei ein Glas Wein auf der Terrasse bei Sonnenuntergang verbindet? Klingelt da bei dir was? Dann könnte folgendes Experiment funktionieren: Probier mal aus, ob ausgefallene Kleidungsstücke und dazu Accessoires wie ein Fascinator, eine Federboa, Brillen in Übergröße oder Glitzerschmuck etwas mit dir machen. Vielleicht kitzeln sie die kreative Persönlichkeit aus dir heraus, die du schon immer sein wolltest – und beim Schreiben auch sein darfst! Du kannst ja notfalls die Vorhänge zuziehen. 😉 

Nummer 5: eine Tarnhose

Und zum Schluss der ultimative Tipp, der dich direkt in deine Story katapultiert: Kleide dich wie dein*e Held*in! Ja, ich weiß, dass du dann komisch aussiehst – noch komischer als mit Federboa, die du vielleicht an Karneval schon mal getragen hast. Wenn du Jugendbücher schreibst und deine Heldin ein Faible für Tarnhosen, Tanktops und Waffengürtel hat – so what?! Rein in die Klamotten! Wie fühlt sich das an? Wie fühlt die Heldin sich? Wie bewegt sie sich in den Sachen, was macht das mit ihr? Fühl dich auch so – und tauche noch tiefer in deine Geschichte ein!

Du hast noch mehr Klamotten-Tipps, die beim Schreiben helfen? Dann lass doch einen Kommentar da!

Holl di munter!

Deine Kerstin

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