Ran an den Text! – Ein Kinderbuch schreiben (3)

Heute gibt es den dritten Teil meiner Mini-Serie rund um meine Kinderbuch-Veröffentlichung „Wimpel und die rote Koralle“.

  • Hier findest du Teil 1
  • Hier findest du Teil 2.
  • In der obigen Podcast-Episode gibt es zusätzlich eine Lesung aus Wimpel und eine Anekdote aus meiner Schreib-Vergangenheit. Hör doch mal rein! ♥

Ran an den Text!

Worauf habe ich beim Verfassen des Manuskripts geachtet?

  1. Das Buch richtet sich an Kinder zwischen 5 und 8 Jahren. Es ist zum Vorlesen und für Erstleser geeignet und entsprechend gesetzt: Die Schrift ist groß und gut zu lesen. Die Abstände zwischen den Buchstaben sind möglichst einheitlich.
  2. Ich habe darauf geachtet, dass die Sprache nicht zu komplex und kindgerecht ist.
  3. Die Sätze sind nicht verschachtelt und enthalten nicht zu viele Substantive.
  4. Auch die Wörter sollten nicht zu schwierig sein, wobei ich Ausnahmen gemacht habe, worauf ich weiter unten noch eingehe.
  5. Ich habe im Dialog ganz klar einen Sprecher zugewiesen.
  6. Ich habe eine kindgerechte Sprache verwendet.
  7. Die Inhalte sollen Kinder abholen, sie interessieren. Es geht um Familie, Freundschaft, Vielfalt, Mut, Spaß, Streit unter Geschwistern …
  8. Wissbegierige Kinder können sich in den (wenigen) Fußnoten über Hintergründe informieren.
  9. Die Kapitel sind kurz und einheitlich lang.
  10. Jedem Kapitel ist eine ganzseitige Illustration vorangestellt. Auf dem Bild sind die handelnden Figuren zu sehen, zum Beispiel Manfred, die Qualle, und Hubert, der Barsch. 😉 Die letzte Illustration zeigt alle Figuren.
  11. Wenn zwischen den Kapiteln auf Grund des Buchsatzes eine Seite frei war, habe ich ein Quiz eingefügt, mit dem die Kinder ihr Wissen testen können. Sie lockern das Ganze außerdem auf. Die Fragen sind nicht zu schwierig und beziehen sich auf das gelesene Kapitel. Man kann diese kleinen Rätsel auch gut in der Klasse oder der Maxi-Gruppe in der Kita bearbeiten. Die Antworten gibt es jeweils direkt auf der Seite. Um sie zu lesen, muss man das Buch drehen.
  12. Es gibt außerdem einen Anhang, in dem es um das Thema Klimaschutz geht. Es dient der Vertiefung für Kinder, die mehr wissen wollen. Außerdem gibt es hier Hinweise darauf, was jede:r Einzelne tun kann, um zum Klimaschutz beizutragen.
  13. Auf einer Doppelseite stellen die Illustratorin Katrin Bax-Kowitz und ich uns mit Foto vor.
  14. Am Ende gibt es ein paar Ausmalbilder und ein Abschlussquiz.
  15. Ich habe mich dafür entschieden, die Realität abzubilden und die Gefahren für das Korallenriff zu benennen, wie sie sind, und habe eine kindgerechte Auflösung gefunden, die dem nicht zuwiderläuft. Auch die Tiere tragen ihre korrekten Bezeichnungen, zum Beispiel Masken-Falterfisch oder Fähnchen-Falterfisch, auch wenn sie etwas schwerer zu lesen sind. Sie leben nun mal dort und heißen so. Der Lerneffekt und das Abbilden der Realität waren mir in dem Fall wichtiger. Ein paar solcher Begriffe sind meiner Meinung nach zu verkraften. 🙂 (Ich habe natürlich nur dann schwierige Begriffe verwendet, die sie elementar für die Geschichte waren.)
  16. Auch Kleinigkeiten habe ich recherchiert, sofern ich nicht auf eigenes Wissen zurückgreifen konnte, mir Fachliteratur zugelegt und das Internet auf der Suche nach Antworten durchwühlt. Ich wollte ein authentisches Bild vom Leben im Roten Meer vermitteln.

Fazit

Zusammenfassend kann ich sagen, dass man seine Zielgruppe ganz genau im Blick haben sollte. Diese Altersgruppe hat eigene Bedürfnisse. Es hilft, mit den Kindern zu sprechen und ihre Meinung als Testleser einzuholen. Holt es sie ab? Ist es lustig? Spannend? Ist es verständlich?

Außerdem finde ich es wichtig, sich eine Thematik zu suchen, auf die man sich gut einlassen kann, mit der man sich wohlfühlt und in die man gerne eintauchen möchte. Denn auch wenn es ein kurzes Buch ist, verbringt man eine lange Zeit damit, wenn man es gut und kindgerecht machen möchte. Man muss sich in diesem Fall nicht nur mit der Art des Schreibens beschäftigen, sondern auch den Hintergrund recherchieren, damit die Geschichte Hand und Fuß hat. Meiner Meinung nach kann man nicht davon ausgehen, dass Kinder einem Unsinn abkaufen, denn auch sie sind kritische Leser:innen, die es verdienen, genauso ernst genommen zu werden wie Erwachsene.

Insgesamt war es eine lehrreiche Erfahrung, durch die ich meinem Werkverzeichnis nun auch ein Kinderbuch hinzufügen konnte. ♥

Hast du Fragen oder Anregungen? Dann schreibe an kerstin@21ufos.de eine E-Mail.

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