Werk für Werk zum Werkverzeichnis

Vor mir hängt eine große Pinnwand. Ich schaue auf meine Jahresziele, motivierende Sprüche, Checklisten für Podcast und Blog – und mein ausgedrucktes Werkverzeichnis. Da wir hier an unserem jeweiligen Lebenswerk arbeiten, schauen wir uns das Thema Werkverzeichnis heute einmal genauer an.

Ein Werkverzeichnis – was ist das eigentlich?

  • In ein Werkverzeichnis wird das Gesamtwerk einer Autorin, eines Autors aufgenommen.
  • Ein Verzeichnis kann noch zu Lebzeiten angelegt werden oder nach dem Tod.
  • So ein Verzeichnis ist nicht statisch, da weitere Veröffentlichungen oder neue Erkenntnisse eingepflegt werden.
  • Ein Werkverzeichnis kann Teil eines Exposés bei einer Verlagsbewerbung sein.

Ist so ein Verzeichnis nicht nur etwas für etablierte Autor:innen?

Ganz klare Antwort: Nein! Vom ersten Text, den du veröffentlichst, vom ersten Blog-Artikel, der ersten Kurzgeschichte an, kannst du solch ein Verzeichnis anlegen. Ich empfehle es sogar, denn es zeigt, dass du dich und deine Arbeit ernst nimmst. Du möchtest ein Lebenswerk aufbauen und die Seite(n) im Laufe der Jahre mit deinen Veröffentlichungen füllen. Und du fängst mit der ersten Veröffentlichung an. Wort für Wort zum Lebenswerk!

#funfact: Die ersten Veröffentlichungen in meinem Werkverzeichnis stammen aus meiner Teenagerzeit, in der ich in der Jugendredaktion einer Tageszeitung aktiv war.

Merke: Deine Anfänge sind wertvolle Erinnerungen und wichtige Stationen auf deinem Weg als Schriftsteller:in. Sie dokumentieren diesen Weg. Schreibe auch die Anfänge auf! (Ob du auch fertige, aber unveröffentlichte Texte aufnehmen möchtest, liegt ganz bei dir.)

Wie baut man ein Werkverzeichnis auf?

Zunächst einmal kommt es darauf an, dass das Verzeichnis dein Werk vollständig erfasst.

Mein eigenes Werkverzeichnis, das mittlerweile vier Seiten lang ist, habe ich mit meinen frühen Veröffentlichungen im Journalismus begonnen, gefolgt von einer ersten literarischen Veröffentlichung, einer Kurzgeschichte in einer Anthologie. Dann folgen mehrere Dutzend Heftromane im Verlag unter Pseudonym. Dann folgen meine neueren Veröffentlichungen, getrennt nach Pseudonym, jeweils chronologisch mit der neuesten Veröffentlichung ganz oben.

Ich nehme außerdem neue Auflagen und die unterschiedlichen Erscheinungstermine von E-Book, Softcover und Hardcover auf, so dass ich immer nachhalten kann, wann was erschienen ist. (Damit erleichtere ich außerdem dem Forscher die Arbeit, der sich in 200 Jahren mit meinem Gesamtwerk beschäftigt, hihi! 😉 )

Muss ich das Verzeichnis pflegen?

Ja! Du solltest immer dann aktualisieren, wenn eine Veröffentlichung, eine Neuauflage oder Ausgabe in einem anderen Format hinzukommt. Ich vermerke außerdem ganz oben das Aktualisierungsdatum. (Und wo ich das gerade schreibe und auf mein Werkverzeichnis schaue, fällt mir auf, dass ich die Softcover-Ausgabe von „Wimpel und die rote Koralle“ noch gar nicht aufgenommen habe. #shameonme Das werde ich gleich in Angriff nehmen!)

Wann und wo kann ich das Verzeichnis verwenden?

  • Du kannst das Verzeichnis erst einmal für dich selbst anlegen: Du brauchst selbst einen Überblick über deine Veröffentlichungen und siehst, was du wann getan hast.
  • Es zeugt von der Ernsthaftigkeit deines Unterfangens. Lege es griffbereit hin, ob nun als Ausdruck oder auf dem Desktop oder hänge es wie ich an die Pinnwand. So hast du es im Blick und es kann dich motivieren, am Ball zu bleiben.
  • Du kannst das Werkverzeichnis auf deiner Homepage zugänglich machen, um über deine Fortschritte zu informieren.
  • Du kannst dein Verzeichnis dem Exposé beifügen, wenn du dich bei einem Verlag bewirbst (ggf. als Auswahl). So ist gleich zu sehen, was du bereits auf die Beine gestellt hast.
  • Im Zuge des Marketings kannst du das Verzeichnis einem Pressepaket beifügen.

Du siehst: So ein Werkverzeichnis ist nicht nur etwas für arrivierte Autor:innen. Vielleicht interessiert sich posthum jemand für unsere Texte, vielleicht nicht. Aber dass du ernsthaft und fleißig an deinem Lebenswerk gearbeitet hast, dokumentierst du nicht nur mit den Veröffentlichungen selbst, sondern auch mit deinem Werkverzeichnis. Ich möchte dich ermutigen, jetzt direkt eines anzulegen. 🙂

Hast du weitere Ideen für die Verwendung des Verzeichnisses? Dann hinterlasse einen Kommentar oder schreibe mir an kerstin@21ufos.de eine E-Mail.

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