Social Media – Last oder Freude?

(In diesem Artikel nenne ich verschiedene Dienstleister, daher vorab: Werbung)

Wenn ich auf meinen sozialen Kanälen unterwegs bin, was jeden Tag der Fall ist, fällt mir immer wieder auf, dass Autor:innen in eine „Auszeit“, eine „Insta-Pause“ oder gleich ganz weggehen. Heute möchte ich ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern, wie es mir ergangen ist, warum es mir heute (meist) Spaß macht und welche Schritte du unternehmen könntest, falls Social Media für dich momentan eher eine Last als ein Quell der Freude ist.

Was es heute nicht gibt, sind Profi-Tipps für Social-Media-Marketing. Dafür gibt es viel kompetentere Leute, deren Hilfe ich selbst gerne in Anspruch nehme. Ich bin Schreib-Expertin, kein Social-Media-Manager. Es geht wirklich um meine Nicht-Profi-Perspektive, denn aus der schauen wohl die meisten Autor:innen auf diesen Bereich. Es geht darum, wie ich bestimmte Probleme gelöst habe und angehe, und was du für dich mitnehmen kannst.

Meine ersten Schritte

Als ich mit mich Anfang 2021 entschieden habe, das ganze Thema Schreiben noch einmal ganz neu anzugehen, war eine meiner ersten Taten, aktiv auf Instagram zu werden. Da ich damals nicht einmal wusste, was ein Hashtag ist, habe ich einen Instagram-Grundlagenkurs bei Janet Zentel (Bookerfly) und danach einen Aufbaukurs für fortgeschrittene Nutzer bei Annika Bühnemann (vomschreibenleben.de) gemacht. Danach fühlte ich mich sicherer, um auf Social Media durchstarten zu können. Zudem haben sich tolle Kontakte zu anderen Autor:innen ergeben, die sich teils bis heute gehalten haben. So etwas ist wunderbar!

Trial-and-Error-Methode

Trotzdem basierten meine Aktivitäten weitgehend auf Versuch und Irrtum: Ich übte mich in Canva, einem Online-Tool für Grafikdesign, zunächst lange Zeit in der kostenlosen Version. Mittlerweile nutze ich die kostenpflichtige Pro-Version, da ich nicht nur meine Social-Media-Posts damit erstelle, sondern auch Visitenkarten, Briefpapier, Flyer und vieles mehr. Für mich lohnt es sich, doch für den Anfang reicht definitiv die kostenlose Version.

Ich erstellte erste Grafiken, nahm Fotos auf, postete mein erstes Video in der Story auf Instagram – und hatte dabei wahnsinniges Herzklopfen! Wie gesagt: So etwas fliegt mir nicht zu. Ich springe nicht gerne auf Bühnen, fühle mich am Schreibtisch und in Bibliotheken wohl. Gleichzeitig wollte ich mich aber trauen, mich entwickeln. (Wichtig: Wenn du vor Fotos oder Videos von dir zurückschreckst, ist das vollkommen in Ordnung! Niemand muss oder sollte sich zeigen müssen, der das nicht möchte, und es geht definitiv anders. Zahllose Accounts zeugen davon. Für mich war es allerdings wichtig, und so habe ich es durchgezogen.)

Allmählich ließ das Herzklopfen beim Posten nach, und die Ideen kamen, auch wenn die eigentliche Bearbeitung noch sehr lange dauerte. Was mich allerdings stresste, war die Interaktion. Ich folgte vielen Accounts und war nicht in der Lage, regelmäßig auf allen vorbeizuschauen. 

Rückzug! Rückzug!

Immer wieder zog ich mich daher zurück, machte vielleicht keine Insta-Pause mehr wie bei meinen ersten Versuchen mit Sozialen Netzwerken, doch war es ein ewiges Hin und Her. So richtig hatte ich meinen Style noch nicht gefunden. Und auf meinem Account ging alles kunterbunt durcheinander: Posts über meine aktuellen Veröffentlichungen, Werbung für meinen Blog und Podcast und alles rund um 21ufos.de, und damit beging ich einen fatalen Fehler: Ich vermischte meine Zielgruppen. Je intensiver ich mit Sandra (Agentur Autorenträume) zusammenarbeitete, desto klarer wurde mir, dass es so nicht weitergehen konnte. Als ich dann tatsächlich ein Kinderbuch veröffentlichen wollte, auch noch unter anderem Pseudonym, war der Zeitpunkt für einen weiteren Account definitiv gekommen. Ich konnte nicht andere Autor:innen, erwachsene Leserinnen meiner Ostfriesland-Geschichten und Kinder/Eltern/Lehrer- und Erzieher:innen gleichzeitig ansprechen. Also bekam Kerstinus Brausike einen eigenen Account. Hier nahm ich alsbald ein Coaching bei Johanna Hegermann (Hanna Buchmarketing) in Anspruch, die nicht nur mein Profil genau unter die Lupe nahm, sondern mir auch viele Ideen für meinen Auftritt lieferte. Zusammen mit der Marketingkampagne, die Sandra für die Veröffentlichung von „Wimpel und die rote Koralle“ entworfen hatte, fühlte und fühle ich mich nun sicher und habe begonnen, den Account mit Leben zu füllen. So etwas ist aber bekanntlich ein Langzeit-Projekt und dauert entsprechend lange. Meine Tage haben natürlich auch nur 24 Stunden und ich kann mich nicht darauf fokussieren. Mein Fokus liegt woanders.

Erschaffe dein Lebenswerk!

Und so kam ein dritter Account dazu, den ich mittlerweile am intensivsten bespiele, weil hier auch der größte Teil meiner Arbeitszeit hineinfließt: 21ufos.de. Auf diesem liegt mein Fokus. „Erschaffe dein Lebenswerk!“ ist dabei das Motto: Ich arbeite an meinem eigenen Lebenswerk und helfe dir, deines zu errichten. ♥ Da fließt meine Energie rein, und ich liebe es, dich mit kostenlosen Schreibtipps zu versorgen, dir unseren Kurs vorzustellen oder auf meine Dienstleistungen rund ums Lektorat aufmerksam zu machen.

Außerdem konnte ich nun endlich genau für die Menschen posten, die ich erreichen wollte: Als Autorin jeweils für meine kleinen und großen Leser:innen und als Expertin für Autor:innen. Meine Befürchtung, dass ich schreiend vor Social Media weglaufen würde, wenn ich mir mehrere Accounts zulegte, bewahrheitete sich nicht. Im Gegenteil: Plötzlich herrschte Klarheit. Instagram wirkte auf mich nun wie eine gut aufgeräumte Kommode: Ich wusste, in welche Schublade was gehörte und was nicht. (Falls du mir schon länger folgst, weißt du, dass ich Ordnung liebe. 😉 ) 

Auf mehreren Plattformen tanzen

Was lag da näher, als das nächste Fass aufzumachen und sich einer weiteren Herausforderung zu stellen? Wär ja sonst auch langweilig …

Also auf zu Facebook.

Ich kann dir sagen: Da lerne ich noch täglich dazu, und das wird vermutlich noch eine ganze Weile so bleiben. Stress pur. Warum ich es mir trotzdem antue:

  • Mit Facebook war ich grundsätzlich schon länger verknüpft, weil ich Business- bzw. Creator-Konten auf Instagram habe. Das möchte ich auch dir empfehlen, da es viele Vorteile hat, unter anderem genaueren Einblick in deine Statistik.
  • Als Autorin habe ich mir eine eigene Seite für Kessi van Jarssum eingerichtet, auf der ich nun meine Inhalte ebenfalls auf Facebook teilen kann. Einmal Arbeit, doppelter Nutzen. (Kerstinus Brausike steht noch aus, steht aber auch meiner To-do.)
  • So erreichst du natürlich auch auf dieser Plattform deine Leserschaft. (Je nachdem, wo sich deine Leserschaft eher rumtreibt, ist da natürlich mehr Aktivität gefragt. Ich bin froh, dass meine sich nicht auf TikTok tummelt, da wäre ich dann nämlich raus. 😉 )
  • 21ufos.de präsentiere ich dort nun auch mit einer eigenen Seite und bin froh, meine Botschaft breiter streuen zu können.
  • Außerdem gibt es bei Facebook Gruppen, was für die Interaktion und das Netzwerken noch einmal einen anderen Ansatz ermöglicht.

Insgesamt stehe ich mit Facebook aber noch am Anfang, und ob ich die Business-Maschine im Hintergrund jemals verstehe, weiß ich nicht. Jedes Mal lande ich auf anderen Seiten, ständig ändert sich was, und ich weiß jetzt definitiv, warum es ein Beruf ist, so was zu können. Ich wurschtel mich da durch, aber mehr ist nicht zu erwarten. Ist aber okay so. Ich kann nur lernen, in dem ich es mache. Ist wie mit dem Schreiben.

Hater am Start?

Noch etwas zum Thema Hater: Mit unangenehmen Menschen musste ich mich glücklicherweise erst sehr wenig auseinandersetzen. Die Insta-Buch-Bubble ist ja meist recht nett und kuschelig. Eine Weile bin ich einigen Accounts gefolgt, die einen eher krawalligen Ton hatte, bin aber irgendwann weitergezogen. Wir haben ja zum Glück auch selbst die Macht darüber, welche Inhalte und Gedanken wir uns regelmäßig zuführen, und wenn etwas beklemmend ist oder nicht guttut, dann: deabonnieren. Andersherum kann man natürlich auch blockieren, wenn nötig, und das sollte man auch machen.

Mein aktuelles System

Du siehst, ich habe einen ganz schönen Weg zurückgelegt, und eins kann ich dir sagen: Das Talent dafür wurde mir nicht in die Wiege gelegt. Ich musste ganz schön ackern, mich durchbeißen und nach Rückschlägen immer wieder aufstehen, auch wenn ich am liebsten liegengeblieben wäre.

Bin ich aber nicht. Ich habe keine 10.000 Follower, bespiele aber mehrere Kanäle, und das mit Freude. Die Menschen, die mir folgen und mit mir interagieren, bestätigen mich jeden Tag darin, weiterzumachen und immer wieder nachzujustieren, wenn sich mal Erschöpfung einstellt. Es macht mir Spaß, mir neue Inhalte auszudenken und Content zu produzieren, der meinen Followern hilft oder ihnen den Tag verschönert. Die Mission, die ich mit 21ufos.de verfolge, kann ich über meine Kanäle verbreiten, und das freut mich sehr.

Auch heute gelingt es mir noch nicht, allen Menschen, denen ich folge, regelmäßig einen Besuch abzustatten, auch wenn ich die Inhalte definitiv interessant finde und auch weiter folgen möchte. Ich setze die Priorität beim Stöbern aber ganz klar auf Kolleg:innen, mit denen ich intensiv zusammenarbeite, Kooperationspartnern, Kundinnen und natürlich treuen Follower:innen, die immer wieder liken, kommentieren oder anders mit mir interagieren. ♥  

Die Verknüpfung mit Facebook würde mir ein automatisiertes Posten ermöglichen, doch das mache ich (noch) nicht. Zwar werden meine Blog-Artikel und Podcast-Episoden mittlerweile automatisch hochgeladen, für meine Posts kann ich mir das aber noch nicht vorstellen. Ich mache es, wenn ich im Tagesverlauf Zeit habe, weil ich dann auch direkt reagieren kann. Das ist nicht nur gut für den Algorithmus, es ist auch einfach nett. 🙂

Momentan poste ich an sechs Tagen pro Woche. Das hört sich viel an, ich überlege mir aber nicht in dem Moment, was ich mache, sondern plane zumindest für 21ufos.de einen Monat durch. Ich habe bestimmte Tage, an denen zum Beispiel mein Schreibtipp komme (mittwochs), Infos zum Lektorat (donnerstags) oder ein Post zum aktuellen Podcast (sonntags). Dabei haben sich für mich durch Erfahrung Muster entwickelt, die funktionieren, und die ich immer wieder anwenden kann.

Für die Planung benutze ich das Tool Trello, wo ich in Listen meine Accounts sortiere, jedem Post eine Karteikarte zuweise und markiere, wenn er online gegangen ist. Es ist eine Art Redaktionsplan, aber nicht in einem Word-Dokument o.ä., sondern in diesem multifunktionalen Tool. (Manche plotten sogar damit. Dafür liebe ich aber meine Karteikarten aus Pappe zu sehr. 😉 )

Auf jeden Fall muss ich das Rad nicht immer neu erfinden, sondern kann einen Monat relativ am Stück durchplanen. Ich fülle die Karteikarten mit dem geplanten Veröffentlichungsdatum, der Caption – also dem Text, der unter dem Bild erscheinen soll -, suche mir auf einer anderen Karteikarte die Hashtags raus, fertig.

Die Hashtags habe ich tatsächlich für alle meine Aktivitäten in eine eigene Liste und auf eigene Karteikarten gelegt: Kessi van Jarssum braucht andere Hashtags als Kerstinus Brausike, und meine Marketingkampagne für „Tasche mit Herz“ soll eine andere Leserschaft erreichen als „Der Sturm brachte ihren Retter“, mein Liebesroman in großer Schrift.

Damit ich nicht nur die Hashtags, sondern auch die Klappentexte stets griffbereit habe, haben sie auch alle eigene Karteikarten bekommen. Ich kann sie nach Bedarf kopieren und in den Post einfügen. 

Du siehst: Ich gehe einen Mittelweg aus automatisiertem, zeitsparendem und organischem, aus dem Moment lebenden Arbeiten. Ich muss mich nicht ständig neu eindenken wie früher und kann auch bei Chaos um mich rum posten, kann aber dennoch kreativ sein und auf aktuelle Erfordernisse eingehen, zum Beispiel einen Post schieben oder vorziehen.

Und wenn du jetzt neugierig geworden bist, wie das in der Umsetzung aussieht, und noch nicht zu meinen Followern gehörst, dann gibt es hier die Links zu meinen 21ufos.de-Kanälen:

Hier geht’s zu meinem Instagram-Account.

Hier geht’s zu meiner nagelneuen Facebook-Seite – im Aufbau!

Fazit

Als Fazit möchte ich dir Folgendes mitgeben:

  • Social Media kann großen Spaß machen, wenn man die ersten Hürden nimmt.
  • Dafür muss man unter Umständen eine ganze Weile herumprobieren und auch so manches Mal über seinen Schatten springen.
  • Wenn du unbedingt möchtest, es aber alleine nicht gelingt, dann denke über einen Kurs oder ein Coaching nach, um diese Hürden zu nehmen. Habe ich so gemacht und kann es weiterempfehlen, weil manchmal Blockaden dahinterstecken, die uns daran hindern, unsere Ziele zu erreichen. Mich hat das sehr frustriert, und ich war froh, als ich sie mit Hilfe beseitigt hatte.
  • Vernetzung ist das A und O. Ich habe mir in der riesigen Insta-Buch-Bubble meine eigene kleine Bubble geschaffen, in der ich mich wohl fühle, mit Menschen, die ich nicht mehr missen möchte. Das empfinde ich als ein ganz großes Geschenk, hinter dem aber viel Arbeit steckt. 

Falls du Fragen oder Anregungen hast, schreib mir gerne an: kerstin@21ufos.de

Holl di munter

deine Kerstin

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