Mein Umgang mit Rezensionen

Mein heutiger Beitrag beschäftigt sich mit dem Thema Rezensionen, aber ich möchte es auf den Begriff „Feedback“ ausweiten, denn das ist es, um was es mir bei Rezensionen und allen anderen Äußerungen zu meinen Texten nämlich wirklich geht: eine Rückmeldung.

Feedback vs. Verkauf

Natürlich wissen wir alle, wie wichtig Rezensionen für Buchverkäufe sind, und ich will das auch gar nicht klein reden. Wir brauchen Rezensionen, um sichtbar zu werden, am besten schon mit Erscheinen des Buches. Ist das Buch sichtbar, wird es mehr Menschen präsentiert, die es dann möglicherweise kaufen.

Aber: Für meine Arbeit viel wichtiger ist der Inhalt einer Rezension oder einer Rückmeldung, auf welchem Wege auch immer sie mich erreicht, sei es als Leserbrief, als kritischer Kommentar des Dozenten in der universitären Hausarbeit oder als Anruf aus dem Lektorat. Fakt ist: Alles, was über das Niveau von „Find ich doof“ hinausgeht, hilft mir, bessere Texte zu schreiben. Wie oft habe ich schon Ein-Sterne-Rezensionen gelesen, bloß weil ein Produkt zu lange auf dem Weg zum Kunden war. So etwas ist vollkommen überflüssig und mir zum Glück bislang erspart geblieben.

Das Gold freilegen

Ich habe aber durchaus schon mit unzufriedenen Leser*innen zu tun gehabt. Wenn diese Leser*in mir aber sagen kann, was genau gestört hat, kann ich auf Spurensuche gehen: Wie sieht es mit dem Spannungsaufbau aus? Wie mit der Figurenentwicklung? Ich kann damit arbeiten. Dann handelt es sich vielleicht um eine negative Anmerkung, aber eben um eine, die mich weiterbringt, und damit ist sie wertvoll – wenn auch nicht förderlich für den Verkauf. In dem Fall würde ich mir eher ein persönliches Feedback wünschen, doch dies ist natürlich jede*r Leser*in selbst überlassen.

Zugegebenermaßen fiel es mir nicht immer leicht, das so zu sehen. In jüngeren Jahren haben mich negative Rückmeldungen sogar ordentlich aus dem Tritt gebracht. Heute nicht mehr. Ich bin mittlerweile in der Lage, das Gold darin freizulegen. Und manchmal bin ich sogar zu dem Schluss gekommen, dass der oder die Feedback-Geber*in tatsächlich falsch liegt. Oder vielleicht gar nicht meiner Zielgruppe entspricht und deshalb eine vollkommen andere Erwartungshaltung an den Text hat als die Frau, für die ich das Buch geschrieben habe. Ein Teil meiner Liebesromane richtet sich an Frauen ab 60. Sie müssen keinem Menschen Anfang 20 gefallen. In die Diskussion würde ich trotzdem nicht gehen. Damit verschwende ich keine Energie. Die nutze ich lieber, um das nächste beste Buch, das mir möglich ist, für meine Zielgruppe zu schreiben.

Hast du schon einmal eine Rezension geschrieben? Fiel es dir leicht oder schwer? Schreibe mir gerne an: kerstin@21ufos.de

Holl di munter

deine Kerstin

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