Hilfe! Ich brauche ein Exposé

Im Autor:innenleben kommen wir immer mal wieder an den Punkt, an dem wir ein Exposé aus der Tasche ziehen müssen oder wollen. Ja, das gilt auch für Selfpublisher:innen: Auch für sie kann es sinnvoll sein, auf ein Exposé zu setzen. Fangen wir also mit folgender Frage an:

Warum brauche ich ein Exposé?

Vielleicht möchtest du dich bei einem Verlag oder einer Agentur bewerben oder an einer Ausschreibung teilnehmen. In diesem Zusammenhang ist mittlerweile vielen geläufig, dass meist ein Exposé zu übersenden ist. Doch wusstest du, dass das Exposé nicht nur ein Informationsblatt für die erste Person ist, die es erreicht, sondern auch Gesprächsgrundlage in größerer Runde sein kann? Dies ist dann der Fall, wenn dein Manuskript in die engere Auswahl kommt und beispielsweise in einer Konferenz vorgestellt wird. Ob ein Manuskript angefordert wird oder nicht, entscheidet nämlich nicht zwangsläufig ein Mensch alleine.

Auch kann dein Exposé Grundlage für die weitere Bearbeitung im Verlag sein, zum Beispiel bei der Gestaltung des Covers. Hier sind manchmal Details wichtig, die eventuell schon auf den Websites der Verlage und Agenturen oder der Ausschreibung zu entnehmen sind. Für meine Verlagsveröffentlichungen war beispielsweise die Angabe von Haar- und Augenfarbe wichtig, da daraufhin die Bilder für den Umschlag ausgewählt wurden. Vielleicht spielen bei dir auch andere Faktoren eine Rolle.

Tipp: Lies dir die Anforderungen genau durch und halte dich an die Vorgaben, damit es nicht an Details scheitert. Hast du direkten Kontakt zu Lektor:in oder Agent:in, frage nach, wenn etwas unklar ist.

Als Indie-Autor:in brauche ich sowas doch nicht …

Auch als Selfpublisher:in kann ein Exposé nicht schaden. Bei mir ist es bei jedem Projekt die Arbeitsgrundlage. Ohne ein Exposé tippe ich kein Wort. Da ich aber ein Plotter bin, möchte ich das nicht verallgemeinern. 🙂 Gehörst du zu den Bauchschreibern, empfehle ich dennoch, bestimmte Aspekte zu verschriftlichen, denn du kannst das Exposé als Selfpublisher:in zum Beispiel nutzen, um die Kommunikation mit Dienstleister:innen aus dem Bereich Illustration und Coverdesign zu vereinfachen: Sie lesen nicht dein komplettes Buch, wollen aber gerne wissen, worum es geht, wer die Zielgruppe ist und so weiter. Hier kann ein Exposé nützlich sein. Auch ein Waschzettel für den Buchhandel schreibt sich leichter mit einem Exposé im Rücken.

Hinweis: In diesem Blogpost habe ich mich mit kurzen Zusammenfassungen deines Textes beschäftigt. Darin geht es auch um Pitch, Kurzinhalt – und den sogenannten Waschzettel.

Was gehört in ein Exposé?

Ein paar Sachen sind absoluter Standard. Diese sollten in keinem Exposé fehlen. Dazu gehören:

  • Titel
  • Name / Pseudonym
  • Kontaktdaten
  • Genre
  • (geplanter) Umfang in Zeichen inkl. Leerzeichen oder Normseiten
  • Bearbeitungsstand / Status
  • Zielgruppe
  • Logline, Pitch oder Kurzinhalt (siehe hierzu den Blogpost zu Zusammenfassungen)
  • Inhaltsangabe inklusive Ende (siehe hierzu den Blogpost zu Zusammenfassungen)

Hinweis: Dein Titel ist ein Arbeitstitel. Er kann sich im Laufe des Prozesses auch im Selfpublishing ändern bzw. wird bei einer Verlagsveröffentlichung durch den Verlag festgelegt. Mit Glück kommt dein Wunschtitel durch, die Regel ist das aber nicht, da viele Aspekte hineinspielen.

Optional sind folgende Angaben, sofern sie relevant für dein Genre sind bzw. von Verlag/Agentur/Wettbewerbsausrichter so kommuniziert wurden:

  • Perspektive
  • Schauplatz
  • Tropes
  • Aufstellung der Figuren, ggf. mit Details mit Haar- oder Augenfarbe
  • kurze Vita
  • Foto
  • ggf. Werkverzeichnis

Da ein Exposé maximal drei Seiten umfassen sollte – eventuell weniger, wenn angegeben – erschließt es sich von selbst, dass hier in der Kürze die Würze liegt. Wähle klug aus, was relevant ist und was nicht. Und fülle die Seite nicht maximal mit Text, sondern lasse etwas Luft, damit sie gerne gelesen wird. 😉

Fazit

Du siehst: Es kommt auf den Einzelfall an. Informiere dich genau, was gefordert wird beziehungsweise welche Informationen du im Selfpublishing zusammentragen solltest, damit du gut mit anderen am Prozess Beteiligten zusammenarbeiten kannst. Nimm dir Zeit für die Arbeit am Exposé und siehe sie in jedem Falls als Gewinn an, denn du beschäftigst dich intensiv mit deinem Projekt, weißt danach, wohin du willst und kannst dich im Schreibprozess und während des Marketings immer wieder fragen: Bin ich noch auf Kurs? Marschiere ich in die richtige Richtung? Oder sollte ich etwas ändern? Von Projekt zu Projekt wird es dir leichter fallen, den Rahmen zu schaffen, die Infos zusammenzutragen. Und vielleicht macht es dir irgendwann sogar Spaß. So wie mir. 🙂


Kontaktiere mich jetzt, wenn du Unterstützung benötigst, eine Exposé-Beratung in Anspruch nehmen oder dein Exposé prüfen lassen möchtest. Ich kann auf mehr als vierzig Veröffentlichungen im Verlag zurückblicken, für die ich Exposés schreiben durfte, und habe als Lektorin etliche Autor:innen erfolgreich hierzu begleitet. Schreibe mir jetzt: kerstin@21ufos.de


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