Eine Preisaktion starten (Teil 2)

In der Vorwoche habe ich allgemeine Überlegungen zum Thema Preisaktionen angestellt. Den Blog-Beitrag findest du hier.

Heute soll es darum gehen, wie ich die Preisaktion konkret durchführe und welche flankierenden Maßnahmen ich ausprobiert habe.

Aktion zum Release

Der Klassiker! Im Selfpublishing-Bereich siehst du ganz oft entsprechende Aktionen. Ziel ist wohl bei den meisten, über möglichst viele Verkäufe die Sichtbarkeit zu Beginn zu erhöhen. (Zum Thema Vorbestellungen, die dabei auch wichtig sind, ein andermal mehr.)

Mit Glück gibt es durch mehr Verkäufe mehr Rezensionen, weil mehr Leser:innen zugreifen und entsprechendes Feedback geben können. Meine Aktionen wurden auch oft geteilt und dadurch einem breiteren Publikum ausgespielt, insofern glaube ich schon, dass ich meine Sichtbarkeit erhöhen konnte. Daher werde ich auch weiterhin Preisaktionen zum Release anbieten – ob immer für 0,99 Euro, das ist eine andere Frage. Es kommt sicherlich auf das Projekt an.

Aktion mit Anlass

Bei einer Neuerscheinung interessiert mich persönlich ein gutes Ranking. Ich freue mich einfach, wenn ich eine gute Platzierung bei Amazon sehe. 🙂 Gut für mein Selbstwertgefühl, und für’s Marketing kann man’s auch nutzen. Bei späteren Aktionen überwiegt eher die Experimentierfreude.

Im Laufe des Jahres gibt es immer wieder Möglichkeiten, für einen gewissen Zeitraum eine Aktion zu planen. Deshalb denke ich über passende Gelegenheiten nach. Aktuell läuft meine Herbst-Preisaktion, bei der es jeweils über einen Zeitraum von zwei Wochen eines meiner Bücher für 99 Cent gibt, jetzt gerade TASCHE MIT HERZ. 8 Wochen lang begleite ich meine Leser:innen so in den Herbst. Außerdem fällt die Aktion auf die Frankfurter Buchmesse und meinen nächsten Ostfriesland-Aufenthalt, für den ich eine Handlungsorte-Tour zu DER STURM BRACHTE IHREN RETTER plane. So schlage ich mehrere Fliegen mit einer Klappe, und das gefällt mir immer besonders gut.

Hast du einen Sommer-Roman geschrieben? Dann ist ein guter Zeitpunkt gekommen, wenn die Leser:innen sich mit Lektüre für ihren Urlaub eindecken. Auch dein Geburtstag kann ein Anlass sein, oder der Geburtstag deines Buches. Eine Buchmesse wie in Frankfurt oder Leipzig bietet sich an, ebenso ein thematisch passender „Welttag des …“ Es muss ja nicht immer eine Aktion für mehrere Wochen sein. Durchforste mal deinen Kalender und informiere dich über „Welttage“, die in Frage kommen. Schau auch bei anderen, was sie als Anlass für ihre Aktionen nehmen.

Kopplung mehrerer Aktionen

Wie bei meiner Herbst-Preisaktion geschildert, kannst du mehrere Preisaktionen koppeln – sofern du bereits mehrere Titel am Markt hast. Du kannst die Aktionen gleichzeitig starten (Beispiel: „Ab dem soundsovielten alle meine E-Books für X Euro!“) oder die Angebote staffeln. Auch hier bietet sich ein innerer Zusammenhang an, damit du eine emotionale Bindung zum Kunden herstellst. Nur „billig“ ist nicht unbedingt ein Kaufargument. Was ist der Anlass? Warum die Preisaktion?

Technische Umsetzung

Bei meinem Distributor reicht ein Klick und die Eingabe des Datums, um die Preisaktion zu planen. Schau am besten mal, wie es dein Distributor handhabt. Wichtig ist, dass der Preis dann überall gleich ist wegen der in Deutschland geltenden Buchpreisbindung. Ein Buch muss im Buchladen um die Ecke genauso günstig zu erwerben sein wie in einem auf E-Books spezialisierten Online-Shop – auch während einer Preisaktion.

Probleme

Das grundsätzliche Problem bei meinen Preisaktionen ist, dass ich keine tagesaktuelle Statistik zu meinen E-Book-Verkäufen generieren kann. Ich muss mehrere Wochen warten, bis ich die Zahlen in der Hand halte, und dann ist es für mich schwierig, nachzuvollziehen, was nun funktioniert hat und was nicht. Falls dieser Punkt für dich wichtig ist, könntest du bei der Wahl des Distributors darauf achten.

Außerdem könntest du dir Gedanken machen, welche flankierenden Maßnahmen du starten möchtest, um auf die Preisaktion aufmerksam zu machen. Zum Release rührst du ja sowieso die Werbetrommel für dein Buch, da ist das quasi ein Nebeneffekt. Außer der Reihe kannst du Glück haben, weil dein Buch vielleicht just in diesem Moment auf einem großen Kanal vorgestellt wird und dann über den günstigen Preis neue Leser:innen findet. Es kann aber auch sein, dass von der Aktion kein Mensch etwas bemerkt.

Zum einen kannst du auf deiner Homepage, deinem Blog, in deinem Newsletter darauf aufmerksam machen und auch mit dir verbundene Autor:innen bitten, deine Aktion zu teilen.

Zum anderen kannst du Werbung platzieren. Eine Möglichkeit, die ich selbst allerdings noch nicht ausprobiert habe, ist es, bei Instagram einen Beitrag zu bewerben. Ich weiß aus zuverlässiger Quelle, dass es die Reichweite erhöht und damit zumindest neue Follower gewonnen werden können. Ob sich damit ad hoc Käufer für dein Buch finden, ist eine andere Frage. Wenn du nicht zu viel Geld investieren und einfach mal ausprobieren willst, ist das eine Möglichkeit.

Etwas mehr kostet die Platzierung in einem der Newsletter von buchdeals.de. Hier habe ich TASCHE MIT HERZ am vergangenen Sonntag beworben, kann also noch keine Erfahrungswerte teilen. Für mich war es dennoch ein wichtiger Schritt in die Welt der bezahlten Werbung.

Möglichkeiten, Werbung zu schalten, gibt es natürlich auch auf Facebook und Co. Schreibe gerne einen Kommentar und teile deine Erfahrungen! Sobald ich belastbare Zahlen zu meiner Herbst-Preisaktion vorliegen habe, gibt es hier ein Update. 🙂

Holl die munter!

Deine Kerstin

 

Ein Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner